Gibt es eigentlich noch den Throwback Thursday? Passend dazu hätte ich heute nämlich ein paar Tipps von einem vergangenen Business-Trip nach Athen. Ziemlich genau vor einem Jahr hatte ich das Glück, der griechischen Hauptstadt einen Besuch abstatten zu dürfen. Zwar war das Zeitfenster für Sightseeing durch die dienstlichen Veranstaltungen auf den Abend beschränkt, das war aber gar nicht so schlimm! Denn bei 42 Grad Außentemperatur (Anfang August) haben wir den Tag lieber in klimatisierten Räumen verbracht und uns abends bei kühleren Temperaturen auf Erkundungstour gemacht.
Flug & Unterkunft
Athen lohnt sich auf jeden Fall für einen Städtetrip. Der Direktflug mit der Lufthansa von Frankfurt aus hat etwa 200 € gekostet und dauerte gerade mal 3 Stunden. Vom Eleftherios-Venizelos-Flughafen kommt man mit verschiedenen Transfermöglichkeiten in die 25 km entfernte Stadt. Am günstigsten sind Bus und Metro mit 6 Euro, beziehungsweise 10 €. Die Fahrt dauert aber fast doppelt (50-55 Minuten) so lange wie der Transfer mit dem Taxi für 38 € (ca. 25 Minuten).
Die Wahl des Hotels wurde uns zum Glück abgenommen, weil wir uns über die Veranstaltung im St. George Lycabettus einquartieren konnten. Das ist ein 5 Sterne Hotel, etwa 1km von der Athener Innenstadt entfernt. Das Hotel verfügt über allerlei Annehmlichkeiten wie Gym, einer Dachterrasse mit Pool und Bar, einer Frühstücksterrasse mit direktem Blick auf die Akropolis sowie einer Kunstgalerie im Untergeschoss. Die Zimmerpreise liegen regulär bei 120 € inkl. Frühstück, was ich für die Kategorie noch erschwinglich fand. Und gerade der Ausblick auf die Akropolis ist jeden Cent wert! Was mich überrascht hat, war die kostenfreie Flasche Wasser, die jeden Tag im Zimmer stand. Das hab ich bisher (leider) noch in keinem anderen Hotel dieser Klasse erlebt.
Essen & Trinken
Athen hat eine Vielzahl an vielen schönen kleinen Cafés, Bars und Restaurants. Wir haben unsere Wahl meist über Google oder Trip Advisor getroffen: Es ist super angenehm, wenn man mit knurrendem Magen und ohne Ortskenntnisse schnell recherchieren kann, welches erschwingliche Restaurant in der Nähe ist, ohne lange planlos umherzuirren. Aus eigener Erfahrung (und in Abstimmung mit dem Google-Rating) kann ich das Melilotos empfehlen, ein kleines griechisch-mediterranes Restaurant in der Innenstadt, mit einem hervorragendem Preisleistungsverhältnis. Ich glaube, ich habe für den Lachs mit Kräuterreis, einen Liter Wasser und einen Liter Wein – den ich natürlich nicht ganz alleine getrunken habe – gerade mal knapp über 20 € bezahlt.
In der Nähe unseres Hotels gab es noch unzählige weitere Restaurants. Dort haben wir auch einmal im Stinking Bishop gegessen. Bei Google wird der Laden zwar als Weinstube gelistet, es ist aber ein kleines Restaurant. Die Preise sind etwas gehobener als im Melilotos, die Küche ist aber trotz alledem sehr gut und bei 16 € für einen Black Angus Burger kann man nicht meckern.
Wir waren außerdem im Nikkei. Das Konzept hier ist die Kombination von peruanischer und japanischer Küche. Keine Ahnung, wie man darauf kommt und warum man das dann ausgerechnet in Griechenland umsetzt. Aber die Strategie scheint aufzugehen, denn ohne Reservierung bekommt man hier nur schwer einen Tisch. Das Ambiente ist super schön und das Essen ist sehr lecker. Allerdings sind die Preise dafür schon etwas hoch und die Portionen nicht unbedingt groß, aber das ist ja nun mal so mit der Haute Cuisine. Ich habe mir dort einen Lachs mit Mango-Reis gegönnt, war nach der Portion für knapp 30 € aber leider nicht ganz satt. Bekannt ist das Nikkei wohl ebenfalls für sehr gute Cocktails, die an der Bienenstock-förmigen Bar gemixt und ausgeschenkt werden.
Sightseeing
Akropolis
In knapp 4 Tagen, während denen man zudem noch von morgens bis abends berufsbedingt eingespannt ist, bleibt natürlich nicht viel Zeit für Sightseeing. Aber nach Athen zu fliegen ohne die Akropolis zu sehen, das wäre echt schade… wenn nicht sogar peinlich! Deshalb stand dieser Punkt ganz oben auf der Sightseeing-Agenda. Glücklicherweise ist das Gelände bis 20 Uhr geöffnet, allerdings werden die letzten Besucher um 19.30 Uhr eingelassen. Etwas erschrocken war ich über den Eintrittspreis von 20 €, wenn man allerdings bedenkt, in welcher finanziellen Lage sich der griechische Staat befindet, ist das schon nachvollziehbar. Wenn man noch ein bisschen mehr Zeit für die Stadtbesichtigung hat, gibt es außerdem ein Kombi-Ticket, das 5 Tage am Stück gültig ist und außerdem freien Zutritt zu weiteren Sehenswürdigkeiten wie der Hadrians Bibliothek und dem Olympieion gewährt (mehr Infos dazu hier).
Für den Besuch der Akropolis habe ich noch zwei nützliche Tipps:
- Um die teilweise 20-30 minütige Wartezeit an den Ticketschaltern zu sparen gibt es die Möglichkeit Online-Tickets über die Seite des Griechischen Ministeriums für Kultur und Sport zu erwerben.
- Mein zweiter Tipp ist festes Schuhwerk! Die Wege oben auf der antiken Stadtfestung sind nicht wirklich befestigt und es liegt überwiegend Rollsplit. Daher würde ich persönlich von Flipflops und Sandalen abraten und leichte Sneakers empfehlen, die staubig werden können.
Griechisches Parlament
Vergesst die Wachablösung vor dem Buckingham Palace in London! Mindestens genauso spannend ist die Zeremonie der griechischen Soldaten vor dem Parlament am Syntagma-Platz. Das Parlament war früher das Athener Stadtschloss und wurde 1836 vom bayerischen Prinzen Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach, dem ersten König von Griechenland, erbaut. Zu jeder vollen Stunde – und zwar rund um die Uhr – findet hier ein spektakulärer Wachwechsel statt. Sonntagsvormittags um 11 Uhr wir das Prozedere noch durch eine Parade mit musikalischer Begleitung ergänzt.
Lykabettus & Ágios Geórgios
Athen hat einen 277 m hohen Stadtberg, den Lykabettus. Der Überlieferung nach hat die Göttin Athene den Berg dorthin gebracht, um einen Schutzwall vor der Akropolis zu errichten. Man kann entweder mit der Seilbahn dort hinauffahren oder – am frühen Morgen oder Abend, wenn es nicht ganz so heiß ist – hinauf laufen. Der Fußweg dauert etwa 30 Minuten, ist zwar anstrengend, aber der Ausblick entschädigt für jeden Meter. Oben angekommen gibt es ein Restaurant (das ich persönlich nicht gut fand), eine Aussichtsplattform und die Ágios Geórgios Kapelle (aka Sankt-Georgs-Kapelle). Die kleine orthodoxe Kirche wurde 1870 dort oben erreichtet, wo zuvor ein Tempel für Zeus stand. Gegen eine kleine Spende kann man in der Kapelle eine Kerze entzünden und sich etwas wünschen (check!). Von der Aussichtsplattform kann man den phänomenalen Blick über ganz Athen genießen. Allerdings hat sich das wohl schon herumgesprochen: Auch hier oben sind einige Touristen unterwegs, also entweder ganz früh hierherkommen oder wahlweise ganz spät.
Athen hat definitiv einiges zu bieten! Mal ganz abgesehen von den vielen historischen Sehenswürdigkeiten, allein der Spirit dieser Stadt ist faszinierend! Obwohl man an jeder Ecke sehen kann, dass es dem Land finanziell nicht gut geht, haben die Griechen ihr sonniges Gemüt nicht verloren und tun alles dafür, um die Gastfreundschaft hochzuhalten. Für mich war es auf jeden Fall nicht der letzte Trip nach Athen. Allerdings würde ich für meinen privaten Urlaub eins der verlängerten Wochenenden im Mai wählen, wenn die Temperaturen noch nicht ganz so wahnsinnig hoch sind und man tagsüber noch die eine oder andere Sightseeing-Tour unternehmen kann.
Viele Grüße!
Ines
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