Irgendwie war in den letzten Wochen mal wieder wenig Zeit zum Bloggen. Da kommt mir das schlechte Wetter draußen gerade recht, um mal wieder die Festplatte nach Bildern zu durchstöbern und da weiter zu machen, wo ich vor fast 4 Wochen mit dem Artikel über Niagara Falls aufgehört habe. Shame on me… Also: Drehen wir die Zeit einige Monate zurück bis zu einem wunderschönen Sonntag in Niagara Falls bei 25 Grad und Sonnenschein:
Folgt man dem Niagara River von den Wasserfällen aus stromabwärts, so gelangt man zu einer überdimensionalen Blumenuhr. Die Floral Clock ist Teil eines botanischen Gartens und besteht aus über 16.000 Blumen und Pflanzen. Zwei Mal im Jahr erhält sie ein neues Gesicht, wenn das Ziffernblatt neu bepflanzt wird. Sie gehört zu den Sightseeing-Attraktionen der Region und ist daher auch immer sehr gut besucht. Da wir dort nur einen etwa 15-minütigen Zwischenstopp gemacht haben, blieb leider nicht viel Zeit zum Erkunden des restlichen Gartens.
Weiter entlang dem Niagara Parkway mit seinen wunderschönen, freistehenden Häusern (Anwesen trifft es wohl eher) erreicht man Niagara-on-the-Lake: Ein kleines historisches Städtchen, das 2003 zu einer National Historic Site of Canada erklärt wurde. Viele der Häuser stammen noch aus dem 19. Jahrhundert, nachdem die Stadt von US-Truppen angegriffen und zerstört wurde. Großbritannien half beim Wiederaufbau und so hat Niagara-on-the-Lake mit seinen etwa 15.000 Einwohnern und den bunten Häusern aus Backstein oder Holz noch viel vom Charme der alten Zeit behalten.
Der Ortskern besteht aus mehreren (überschaubaren) Straßenzügen mit eben diesen wunderschönen alten Häusern und Geschäften, in denen man regionale Spezialitäten wie Fudge oder Wein kaufen kann. In dem Maple Leaf Fudge Shop habe ich übrigens auch den Fudge gekauft, den ich in den Walnuss-Muffins verarbeitet habe. Der Toffee ist in unzähligen Geschmacksrichtungen erhältlich, kostet etwa 5,50 $ pro Stück und ist das perfekte Mitbringsel für Zuhause.
Ein Geheim-Tipp von unserem Guide John ist das Prince of Wales Hotel, mitten im Zentrum auf der Picton Street. Das Hotel ist im viktorianischen Stil eingerichtet, mit alten Möbeln und einem aufwendigen Parkettboden, der über 1 Millionen kanadische Dollar gekostet haben soll. Ein kurzer Blick in die Lobby oder auch ein Besuch im ausgezeichneten Restaurant lohnen sich!
Die Region Niagara ist bekannt für hervorragende Weine und vor allem für ausgezeichneten Eiswein. Deshalb darf bei einer Tour durch Niagara der Besuch einer der vielen Wineries nicht fehlen. Wer allerdings wie wir aus einer Weinbauregion kommt (#firstworldproblem), wird eventuell etwas verwundert sein: Wir haben als Abschluss unserer Tour die Pillitteri Winery besucht. Das, was man hierzulande unter einer Weinprobe kennt, ist dort eine etwa 15-minütige Verkaufsveranstaltung, bei der man zwei Weinsorten probieren darf. Wer darüber hinaus den berühmten Eiswein kosten möchte, muss für etwa 0,1l (also etwa ein halbes Weinglas) 4 Dollar zahlen. Ich war erst ein wenig irritiert, da ich von unseren Winzern etwas anderes gewohnt bin. Wenn man allerdings bedenkt, dass eine Flasche mit 0,375l Inhalt des kostbaren Zeugs etwa 70 Dollar kostet, ist es natürlich nachvollziehbar, dass der Eiswein nicht umsonst ausgeschenkt wird. Nichtsdestotrotz war er aber jeden Cent wert. Auch wenn ich mich dann doch lieber für ein Glas Senf mit Ahorn-Sirup als Souvenir entschieden habe.
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